DIGITAL EUROPE | Kompetenzen in der Halbleitertechnik | 10 Mio. EUR Fördervolumen
HINTERGRUND:
– Die EU-Kommission hat 14 Ausschreibungen mit einem Volumen von 122 Mio. EUR im Rahmen des Programms „DIGITALES EUROPA (DIGITAL EUROPE)“ für das Jahr 2023 veröffentlicht.
– Die Bewerbungsfrist aller 14 Ausschreibungen endet am 26. September 2023, 17.00 Uhr (Brüsseler Zeit).
– Weitere Ausschreibungen im Rahmen von DIGITAL EUROPE wurden von der EU-Kommission für das Ende des Jahres 2023 angekündigt.
– 392 Mio. EUR sollen im Jahr 2023 insgesamt für Ausschreibungen im Rahmen von DIGITAL EUROPE bereitgestellt werden.
– Das Gesamtbudget des Arbeitsprogramms von DIGITAL EUROPE für die Jahre 2023 und 2024 beträgt 909,5 Mio. EUR.
AKTUELLE AUSSCHREIBUNG HALBLEITERTECHNIK:
– Die EU-Kommission investiert 10 Mio. EUR in die Förderung von Kompetenzen in der Halbleitertechnik.
– Der Anteil der Studenten, die sich für IKT- und insbesondere für Halbleiterfächer entscheiden, ist zu gering, um die Nachfrage des Arbeitsmarktes zu decken.
– Die EU-Kommission gibt an, dass Schätzungen zufolge die BRIICS-Länder (einschließlich Indonesien) bis 2030 drei Viertel der weltweiten MINT-Absolventen hervorbringen, während Europa mit einem Anteil von 8% weit zurückbleibt.
– Der Mangel hat viele verschiedene Ursachen, die mit dem geringen Bewusstsein für die Auswirkungen der Halbleitertechnik auf das tägliche Leben der Bürgerinnen und Bürger sowie mit den geringen Erwartungen an die künftigen Karriere- und Beschäftigungsbedingungen zusammenhängen.
– Angesichts der Diskrepanz zwischen den Anforderungen des Arbeitsmarktes und dem Mangel an Technikerinnen und Technikern sowie hochqualifizierten Hochschulabsolventinnen und Absolventen ist das Problem akut – und es wird durch das starke Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern noch verschärft.
– Das Image von Halbleiterberufen soll daher durch einen ganzheitlichen Ansatz von Industrie und Hochschulen verbessert werden, der im Rahmen dieser Ausschreibung gemeinsam angegangen werden soll.
KONKRETE ZIELE:
– Die Ausschreibung soll vor dem oben geschilderten Hintergrund zu zwei Projekten führen:
- Ein Projekt, das sich mit der Schaffung eines akademischen Netzes befasst.
- Ein Projekt, das sich mit der Berufsausbildung befasst.
ERWARTETE ERGEBNISSE
Projekt 1: Akademisches Netz und Europäische Akademie
– Im Rahmen des vorgeschlagenen Projekts soll eine Europäische Akademie für Halbleiterkompetenzen entwickelt werden: ein europäisches Netz von Hochschuleinrichtungen und einschlägigen Industriezweigen, einschließlich Neugründungen und KMU im Bereich der Mikroelektronik, um die oben genannten Probleme anzugehen.
– Die Akademie muss sich um gemeinsame Maßnahmen bemühen, um den Bekanntheitsgrad und die Attraktivität bestehender Lehrpläne zu erhöhen, die bereits von den Mitgliedern des Konsortiums durchgeführt werden. Insbesondere sollte man sich darauf konzentrieren, die Zahl der eingeschriebenen Studenten aus Sekundarschulen zu erhöhen und sicherzustellen, dass in den Lehrplänen der Hochschuleinrichtungen Themen enthalten sind, die den Bedürfnissen der Industrie entsprechen, sowie Spitzenthemen des Sektors.
Leistungen der Akademie:
– Identifikation relevanter Kurse, die gemeinsam mit den Partnern aus der Industrie überprüft werden, ausgehend von bestehenden Lehrplänen oder von neu ausgewählten Spitzenthemen, die schließlich zu einer automatischen Anerkennung des Europäischen Systems zur Anrechnung von Studienleistungen (ECTS) an allen Universitäten führen sollten, wodurch die Mobilität von Studenten und Arbeitnehmern und die Anerkennung von Kompetenzen in den Mitgliedstaaten erleichtert wird;
– die Modernisierung von Universitätslabors für die Durchführung der ausgewählten Kurse;
– Kooperationsvereinbarungen, die zu praktischen Erfahrungen in der Industrie führen und von der Industrie als Teil der Lehrpläne für Studenten finanziert werden;
– die Einbeziehung von Start-ups und KMU als Nutznießer der Mobilität von Studierenden;
– Kommunikationsmaßnahmen und -initiativen, die sich an die breite Öffentlichkeit richten, sowie spezifische Aktivitäten zur Förderung des Halbleiterstudiums, die sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe richten.
ERWARTETE ERGEBNISSE Projekt 2:
Plattform Berufliche Bildung
– Mit dem vorgeschlagenen Projekt soll eine Plattform zwischen Berufsbildungszentren, der Industrie, insbesondere Start-ups und KMU, Hochschulen und Sozialpartnern geschaffen werden, um den Bedarf an beruflicher Weiterbildung zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit zu decken.
– Die Plattform soll insbesondere innovative Ansätze zur Gewinnung von Talenten und zur Um- bzw. Weiterqualifizierung von Arbeitskräften für Neugründungen und KMU unterstützen, zum Beispiel durch:
– Die Ermittlung relevanter Ausbildungsinhalte, die gemeinsam mit den Partnern aus der Industrie geprüft werden;
– Bootcamps zu spezifischen Halbleiterthemen, die von Start-ups und KMU überprüft werden und diese einbeziehen;
– Ausbildungslehrpläne, welche die Einbeziehung von KMU als Nutznießer der Mobilität von Technikern vorsehen;
– Anerkennung spezifischer Halbleiter-Lehrpläne für die berufliche Bildung in ganz Europa;
– Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Dimension der Beschäftigungsfähigkeit in diesem Sektor;
– Lehrlingsausbildung in Neugründungen und KMU sowie Online-Schulungen zur Beschäftigungsfähigkeit von Migranten und Zuwanderern;
– Festlegung von Lehrplänen für die berufliche Bildung in der Halbleiterindustrie und Durchführung der entsprechenden Ausbildungskurse mit einer Kapazität von etwa 1.000 Technikern unter Beteiligung von mindestens 20 Start-ups und KMU in mindestens fünf Mitgliedstaaten.
ZIELGRUPPEN:
– Um förderfähig zu sein, müssen die Antragsteller (Begünstigte und angeschlossene Einrichtungen) juristische Personen sein (öffentliche oder private Einrichtungen) und ihren Sitz in einem der förderfähigen Länder haben. Deutschland zählt zu den förderfähigen Ländern.
– siehe S. 31 der offiziellen Ausschreibung: call-fiche_digital-2023-skills-04_en.pdf (europa.eu)
KONSORTIEN:
– Das Konsortium sollte ein gutes Gleichgewicht zwischen Halbleiter-Unternehmen und Hochschuleinrichtungen bzw. Berufsbildungseinrichtungen in Europa darstellen. Dem Konsortium können Forschungs- und Technologieorganisationen, Forschungszentren oder Stiftungen sowie alle anderen im Halbleitersektor tätigen Einrichtungen angehören.
– Darüber hinaus sollten dem Konsortium Organisationen angehören, die in der Lage sind,
Kommunikationsveranstaltungen für öffentliche Schulen und weiterführende Schulen durchzuführen.
– Konsortien müssen für diese Ausschreibung mindestens 5 unabhängige Antragsteller (d.h. Begünstigte; nicht verbundene Einrichtungen) umfassen und zwar aus 5 verschiedenen förderfähigen Ländern. Die Bundesrepublik Deutschland gehört zu den förderfähigen Ländern, wie auch alle anderen EU-Mitgliedstaaten.
– siehe S. 32 der offiziellen Ausschreibung: call-fiche_digital-2023-skills-04_en.pdf (europa.eu)
FÖRDERVOLUMEN:
– Gesamtförderung: 10 Mio. EUR
– Die EU-Kommission gibt an, dass voraussichtlich 2 Projekte gefördert werden.
FRIST:
– Frist für die Einreichung von Anträgen ist der 26. September 2023, 17.00 Uhr (Brüsseler Zeit).
– Titel der Ausschreibung: DIGITAL-2023-SKILLS-04-SEMICONDUCTORS
– Detaillierte Erläuterungen zur Ausschreibung finden sich auf Seite 8ff. der offiziellen Ausschreibung: call-fiche_digital-2023-skills-04_en.pdf (europa.eu)
– Die Bewerbung kann direkt über diesen Link erfolgen: Reinforcing skills in semiconductors
LINKS:
– Informationen zu allen aktuellen 14 DIGITAL EUROPE-Ausschreibungen Sie hier: Überblick aller 14 Ausschreibungen.
– Weitere Informationen zur Bewerbung finden Sie hier: Das DIGITAL EUROPE Programm.
Mit den besten Grüßen aus Brüssel